FRAC Alsace

Transmergence #02

Entre nous
16.01–04.07.2021
ildiko csapo, sophie innmann, mariejon de jong-buijs, tae gon kim, marie lienhard, , michel winterberg.

Präsentation

Wie hat sich unsere Wahrnehmung des Raumes verändert, angesichts einer Welt in beständiger Transformation, die [im Angesicht der Pandemie] ihre Anhaltspunkte zu verlieren droht? Die Künstlerinnen und Künstler dieser Ausstellung loten die Materialität dieses unsichtbaren Dazwischen aus und eröffnen uns neue Erfahrungsräume. Die Vielzahl der Positionen, jede einzelne spezifisch und individuell, umfasst Malerei, raum-und ortspezifische Installationen und Interventionen, Zeichnung, Objekt sowie neue Medien.

Der Raum, der uns umgibt, ist unsichtbar, scheinbar ein Nichts, das wir nicht erfassen können. Trotzdem wird er von uns bewusst wie unbewusst wahrgenommen, denn er bestimmt unsere Beziehung zu unserem Umfeld und den Mitmenschen. Er verortet uns und ermöglicht es, den anderen über die Energie unseres Körpers und unserer Bewegungen zu fühlen. Seine Beschaffenheit sorgt bis heute für Rätsel. Er ist mehrdimensional, manchmal virtuell, ist gleichermaßen Masse und Energie.

Die aktuelle Situation hat unsere Sicht auf den Raum verändert. Wir vergrößern die physische Distanz zu unseren Mitmenschen und reduzieren zugleich die räumlichen Distanzen, die wir zurücklegen. Der öffentliche und kollektive Raum ist stärkeren Restriktionen unterzogen und der private und virtuelle Raum gewinnt zunehmend an Bedeutung. Der Raum zwischen uns ist neu ins Bewusstsein gerückt – in seiner Verwundbarkeit und als Potential für neue Verortungen.

Die Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung Entre Nous laden uns ein, aus unterschiedlichsten Perspektiven über den Raum nachzudenken. Sie beschreiben unsere Beziehung zur Erde, die wie bei Michel Winterberg ein Lebensraum ist, den wir zu verlieren drohen, oder ein Ort, an dem physikalische Kräfte erlebbar werden, wie bei Marie Lienhard. Ildiko Csapo lässt uns die Komplexität und Schönheit des Raums im Bild erfahren und Mariejon de Jong-Buijs befreit die Malerei von der Wand und zeigt sie uns als dreidimensionale Objekte, die Träger ihrer Erinnerungen sind. Tae Gon Kims interaktive Objekte verändern unsere Wahrnehmung und schaffen Orte für Kommunikation. Sophie Innmann zeichnet unsere Begegnungen nach und macht sie sichtbar. Außerhalb des Ausstellungsraums eignen sich Cynthia Montier und Mathieu Tremblin vergessene und nicht beachtete Orte in Sélestat an und laden uns ein, den öffentlichen Raum neu zu entdecken.

Gemeinsam ist den in der Ausstellung vertretenen Künstlerinnen zudem, dass sie sich alle im grenzüberschreitenden Raum zwischen Frankreich, der Schweiz und Deutschland verorten; sie leben oder arbeiten hier oder sind diesem Raum anderweitig verbunden.

Entre Nous ist die zweite Auflage des Ausstellungsformats Transmergence, das die regionale grenzübergreifende Kunstszene sichtbar macht, und zugleich ihre Definition und Grenzen hinterfragt. Die Ausstellung ist Teil der Regionale, eine Kooperation von 19 Institutionen aus drei Ländern (CH, D, F), die jeweils zum Jahresende künstlerische Positionen des Oberrheins zeigen (Nordwestschweiz, Südbaden, Elsass).

Kuratorinnen : Felizitas Diering, Isabelle von Marschall.

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