Sammlung

Anfang der 1980er Jahre trug die Einrichtung eines FRAC in jeder Region Frankreichs dazu bei, die kulturelle Dezentralisierung im Bereich der zeitgenössischen Kunst außerhalb der Hauptstadt und der Agglomerationen voranzutreiben sowie das aktuelle Kunstschaffen zu unterstützen. Der FRAC Alsace ist Teil dieser Bewegung.

Eine öffentliche Sammlung in der Region

Wie die anderen FRAC in Frankreich hat auch der FRAC Alsace die Aufgabe, eine öffentliche Sammlung zeitgenössischer Kunst in seiner Region aufzubauen, indem es Kunstwerke erwirbt, die auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene verliehen und gezeigt werden.

Die Sammlung des FRAC Alsace umfasst mehr als 1.000 Werke von 1956 bis heute, die fast 650 Künstler repräsentieren. Sie umfasst so unterschiedliche Bereiche wie Malerei, Fotografie, Zeichnung, Skulptur, Video und Installation und öffnet sich besonders der regionalen, nationalen und grenzüberschreitenden Kunstszene. Sie baut auf thematischen Schwerpunkten wie Territorium, Landschaft, Körper, Erzählung und Sprache sowie in jüngster Zeit auf der Idee der Natur(en) auf und setzt sich mit gesellschaftlichen und politischen Fragen auseinander.  Der FRAC Alsace möchte ohne geografische Beschränkungen Verbindungen zwischen etablierten und aufstrebenden Künstlern herstellen. Besondere Aufmerksamkeit wird heute Werken gewidmet, die  sich gut an ganz unterschiedlichen Orten präsentieren lassen.

Die Ankaufspolitik wird durch das künstlerische und kulturelle Projekt des FRAC Alsace definiert und von der Direktion geleitet. Die Werke werden entweder von den Mitgliedern des Ankaufskomitees vorgeschlagen oder stammen aus Eingaben von Künstlern oder Galerien.

Jedes Jahr trifft sich das Ankaufskomitee, um Ankaufsvorschläge zu erarbeiten, die repräsentativ für das aktuelle künstlerische Schaffen sind, sowie um die Künstler und Künstlerinnen zu unterstützen. Jedes Jahr werden etwa 20 neue Werke in die Sammlung aufgenommen. Die Sammlung ist ein nationales Erbe und kann nicht verkauft werden, sie ist unveräußerlich und nicht übertragbar.

Werke von international bekannten Künstlern wie Aurélie Nemours, Mario Merz, Panamarenko, Jean-Michel Sanejouand, Henri Michaux oder Cy Twombly haben heute Museumsqualität erlangt. Da sie zu einem günstigen Zeitpunkt in der Karriere und im Ansehen dieser Künstler erworben wurden, zeugen sie nicht nur von der Bedeutung dieser Sammlung heute, sondern auch von der zukunftsorientierten Prospektion des Ankaufskomitees des FRAC.

Die Sammlung wird weiterhin durch den Erwerb von Werken französischer und internationaler Künstler und Künstlerinnen bereichert, deren Namen heute in den zeitgenössischen Kunstszenen eine wichtige Rolle spielen (Clément Cogitore, Miriam Cahn, Didier Marcel, Françoise Petrovitch, Hélène Delprat, Marie Voignier, Julius von Bismarck, RYBN).

Jedes Jahr gehen etwa 20% der Werke der Sammlung ausgestellt und an Museen, Kunstzentren, Biennalen, Mediatheken, Krankenhäusern oder Bildungseinrichtungen verliehen.